Methode

Mein Ansatz der psychologischen Beratung fußt auf einem tiefenpsychologischen und gestaltpsychologischen Ansatz. Ich habe parallel zum Master die mehrjährige Ausbildung zur "Analytischen Intensivberaterin" absolviert. Dies ist ein psychotherapeutisches Kurzformat und auf ca. zwanzig Behandlungsstunden ausgelegt. Grundgedanke ist, dass bei nicht-klinischen Problemen auch eine zeitlich begrenzte Behandlung erfolgreich sein kann, wenn sie sich intensiv mit den unbewussten Mustern der Klient:innen auseinandersetzt.

 

Nun ist es für eine psychologische Beratung nicht immer notwendig, eine zwanzig-stündige Behandlung durchzuführen. Denn Menschen und ihre Anliegen sind sehr individuell. Dementsprechend kann im Vorhinein keine Aussage über die perfekte Anzahl an Beratungssitzungen getroffen werden, sondern ergibt sich während des Prozesses.


Mehr zur Analytischen Intensivberatung

Die Intensivberatung ist sehr gut geeignet, wenn wir das Gefühl haben, uns immer wieder im Kreis zu drehen - egal ob im Handeln oder "nur" im Kopf. Folgende Schritte machen wiederkehrende Muster sichtbar und behandelbar: 

  1. Analyse des Problems/Musters in seiner Logik & Sinnhaftigkeit
  2. Verstehen der unbewussten Methodik, durch die sich das Problem (immer wieder) herstellt
  3. Übertragung der Zusammenhänge in ein greifbares Bild, das auch nach der Beratung noch Orientierung bietet
  4. Begleitung der Veränderung: "Anders sehen" geht über in "Anders machen" 

Die Analyse gibt auch Aufschluss über den Sinn, den ein "Problem" für uns erfüllt. Damit ist gemeint, dass das Verweilen in einer Situation auch etwas für uns "leistet". Z.B. schützt es uns, macht uns die Dinge leichter oder hilft uns dabei, die Kontrolle zu behalten. 

 

Die Analytische Intensivberatung zeichnet sich schlussendlich in ihrem Anspruch aus, in Zusammenhängen zu denken. Somit werden in der Beratung oft gemeinsame Faktoren und Muster entdeckt, die sich vorher mehr als "einzelne" Situationen dargestellt haben. Oft sind es nämlich die gleichen Grundproblematiken, durch die es im Leben an verschiedenen Stellen hakt. 

 

Die Methode der Analytischen Intensivberatung wurde im Kontext der Morphologischen Psychologie entwickelt. Die Ausbildung kann man am WGI in Köln und an der BSP Berlin absolvieren. Mehr dazu können sie auf den Seiten des Instituts und der Hochschule lesen.


Morphologische Psychologie

Das Konzept der Morphologischen Psychologie wurde von Prof. Dr. Wilhelm Salber entwickelt, der 30 Jahre lang Direktor des Psychologischen Instituts der Universität zu Köln war. Unter dem Einfluss von Goethes Schriften zur Morphologie, Freuds Psychoanalyse, Diltheys geisteswissenschaftlichen Anschauungen und vielen weiteren Denkern entwickelte Salber eine Psychologie, die sich für die "Mitbewegung" statt "Stillegung" in der Psychologie aussprach. Damit war vor allem gemeint, nicht durch messbare Zerlegung verschiedener "Faktoren" seelische und gesellschaftliche Vorgänge zu verstehen, sondern durch eine beweglichere Methode mit Blick für den alltäglichen Kontext Psychologie zu betreiben. Die Methode ist das genaue Beschreibung von Erleben und Verhalten. Durch Beschreibung können auch Ambivalenzen, Zwischentöne und Implizites erfasst werden, die durch keinen Fragebogen erfahrbar wären. Damit werden sie der Komplexität menschlicher Psyche gerecht, die nicht "isoliert" sondern in Zusammenhängen stattfindet. 

 

Eine der zentralen Lehren der Morphologischen Psychologie handelt von Gestalt und Verwandlung. Sie beschreibt den Zusammenhang zwischen dem Bedürfnis, (Lebens-) Formen zu finden (eine feste Gestalt zu bilden) und gleichzeitig beweglich zu bleiben (Verwandlung zuzulassen). Während wir in Gestalten vor allem Halt finden, drängen wir doch zugleich darauf, uns zu entwickeln, zu schauen was "sonst noch" möglich ist. Und so wandeln sich Gestalten, quasi unsere "Lebensgestaltungen", immer wieder und sorgen dafür, dass wir in Bewegung bleiben. Nun kann es sein, dass die Verwandlung gehemmt wird, weil wir an bestimmten Gestaltungen festhalten. In solchen Fällen ist es notwendig, die Entwicklungsmöglichkeit (Verwandlung) wieder in Gang zu bringen. Dies ist die Aufgabe der Analytischen Intensivberatung.

 

Als Mitglied der Gesellschaft für Psychologische Morphologie und freie Dozentin an der BSP setze ich mich aktiv für die Weiterentwicklung und Lehre der Morphologie ein. Falls Sie mehr dazu lesen möchten, können Sie sich auch auf der Website der WSG umschauen.